Linlithgow Castle
Unser erstes Ziel war Linlithgow Castle in der Nähe von Edinburg.
Dazu muss gesagt sein, dass unsere Tochter Simone das letzte Jahr im
Rahmen eines Highschool Year in Schottland, genauer gesagt in Stirling,
verbracht hatte. Im letzten Herbst hatten wir sie besucht und bei dieser
Gelegenheit natürlich auch Edinburg besichtigt. Linlithgow Castle wurde,
wie ein guter Teil der Reiseziele, von Simone ausgewählt. Sie hatte im
letzten Jahr viel über Schottland und seine Geschichte gehört und
gelesen und so hatte sie natürlich den Wunsch viele Sehenswürdigkeiten
zu besichtigen, die für sie ohne Auto nur schwer erreichbar waren.
In Linlithgow Castle wurde Maria Stuart, die spätere Königin von
Schottland geborenwas Maria Stuart, und schon aus diesem Grund ist es ein Platz von besonderer
historischer Bedeutung für die Schotten. Uns beeindruckte aber vor
allem seine herrliche Lage auf einem Hügel mit Blick über einen
kleinen See auf den Firth of Forth. Und natürlich die Monumentalität
der historischen Ruine. Wir haben schon viele Ruinen von Burgen und
Schlössern besichtigt, aber der geschlossene, sehr hohe Baukörper um
einen schlichten Innenhof beeindruckte uns doch. Vor allem der Blick von
den Ecktürmen in die Schluchten zwischen Innen- und Außenwand der
Gebäudeflügel (die Holzbalkendecken sind schon lange verfallen) gaben
einen Eindruck von der einstigen Größe und Bedeutung der Burg. Die
Wirkung wird vor allem durch die kompakte, fast schmucklose Architektur
erzeugt, die so ganz im Gegensatz zu vielen deutschen Burgen und
Schlössern steht. Deren Baukörper ist meist viel stärker in einzelne
Gebäude gegliedert. Aber im Geviert dieses "ungemütlichen, kalten
Kasten" gab es viele erschlossenen Säle, Kammern, Gänge und
Treppen, so dass wir uns teilweise wie in einem Labyrinth verloren. Und
der wunderschöne Fernblick von den Ecktürmen entspricht in seiner
Lieblichkeit so gar nicht dem üblichen, von den Highlands geprägten
Klischee einer schottischen Landschaft.
In der Kirche vor dem Haupteingang gefielen uns
vor allem die modernen, bunten Glasfenster. An der Rückseite der
Kirche, vor dem romantischen Friedhof, fanden wir ein äußerst
idyllisches Plätzchen für eine Rast im Schatten uralter Bäume. Das
Wetter war übrigens äußerst "unschottisch" heiß. Und auch
das kleine Städtchen mit seinem Park am Seeufer lud zum Verweilen ein.
Aber wir hatten heute noch ein anderes Ziel, das Falkirk Wheel.