Iona (Kloster und Nonnenkloster)
Der Blick aus dem Zelt am Morgen war eine Symphonie aus dem Blau des
Meeres, dem Grün des Grases, dem Grau der Felsen und dem hellen Gelb
des Strandes. Mit Sonnenschein und Wind begrüßte uns dieser Tag.
Nach dem Frühstück ließen wir unser Auto am Zeltplatz stehen und
wanderten zurück nach Fionnphort, um die Fähre nach Iona zu nehmen.
Nach dem Besuch der Nunnery (Nonnenkloster) dessen Ruinen heutzutage
wunderbar mit bunten Blumen bepflanzt sind, führte uns unser Weg
natürlich zur berühmten Iona Abbey mit den eindrucksvollen
Steinkreuzen. Die Abbey spielt eine bedeutende Rolle in der Geschichte
der Schotten und es ranken sich viele Mythen und Legenden um Iona. Von
hier wurde 563 die Scoten durch den Mönch St. Columba christianisiert.
Und auf Iona wurde Bonny Prince Charles in seinen Kinderjahren nach
einer abenteuerlichen Flucht von seiner Amme vor den Engländern
verborgen. Aber auch die Fakten sind beeindruckend, denn die Abbey ist
ein schlichter, eindrucksvoller romanischer Klosterbau in einer kargen
aber sehr schönen Landschaft. Das Innere beherbergt nur wenige alte
Einrichtungsgegenstände und ein Museum zur Geschichte der Steinkreuze.
Einige dieser eindrucksvollen frühen christlichen Denkmäler, die vor
allem in Irland und Westschottland anzutreffen sind und meist mit
keltischen Mustern geschmückt sind, befinden sich auf dem Gelände der
Abbey.
Nach dem Besuch der Abbey, und einer Besichtigung aller öffentlichen
Räumlichkeiten, beschlossen wir, noch eine Kleine Wanderung zu den
weißen Sandstränden an der Südwestseite der Insel zu unternehmen. Die
Strände selbst waren eigentlich eine Enttäuschung, aber bei dem
Versuch, auf einem anderen Weg zur Fähre zurückzukehren verliefen wir
uns zwischen den zwar nicht großen, aber unübersichtlichen Hügeln im
Nordteil der Insel. Und das Wetter meinte es zu gut mit uns, es war
völlig unschottisch sonnig und heiß, und als wir dann den Hafen
endlich wieder erreichten, stürmten wir erst einmal einen
Lebensmittelladen um uns zu erfrischen. Und doch war auch die Wanderung
ein sehr schöner Teil dieses wunderbaren Urlaubstages. Nach der
Rückkehr zum Zeltplatz mussten wir dann kalt duschen, da die Insel Mull
von einem Stromausfall betroffen war. Aber wir waren verschwitzt und
müde und trotz allen Sonneschein luden die Wassertemperaturen des
Meeres absolut nicht zum Baden ein (nur Kinder sind da offenbar völlig
unempfindlich).