Duart Castle / Isle of Mull
Der heutige Tag war einer Fahrt quer über die Insel Mull vorbehalten
und begann natürlich wieder mit einem ausgiebigen Frühstück bei
Sonnenschein und schönem Ausblick. Ich glaube, diese Küstenlandschaft
kann man einfach nicht vergessen und einigen Künstlern geht es
scheinbar genau so. Doch dazu später. Erster Höhepunkt des Tages war
dann die Besichtigung des Duart Castle. Die Burg am Zugang zum Sound of
Mull spielte im 16. Jahrhundert eine große Rolle, verfiel dann aber
nach 1692. Erst 1911 wurde sie von Sir Fitzroy Maclean erworben und als
Familiensitz des Maclean-Clan wieder aufgebaut. Ihr Inneres beherbergt
eine interessante Ausstellung über die nicht nur rühmliche Geschichte
des Clan. Interessant war für uns vor allem die Tatsache, dass die
Oberhäupter der "Clan-Familien" ihre Landeskinder durchaus
auch nach Amerika abgeschoben haben, um das ehemalige Ackerland für die
lukrative Schafzucht freizumachen. Heutzutage wird versucht, die Clans wieder
zusammenzuführen, es werden die in der ganzen Welt verstreuten
Clan-Mitglieder ausfindig gemacht und große Zusammenkünfte auf
dem Familiensitz gefeiert.
Die nächste Station war dann das Mausoleum des Schotten MacQuarrie,
der es immerhin zum Gouverneur einer australischen Provinz gebracht
hatte, und in seinen beiden Heimatländern, in Schottland und Australien
begraben werden wollte - das Ergebnis ist ein kleines exterritoriales
Gebiet in Schottland (genauer in Gruline), das zu Australien gehört.
Dann fuhren wir auf der westlichen Küstenstrasse weiter, die immer
wieder fantastische Ausblicke auf das Meer, kleine Buchten und die
vorgelagerten Felsen und Inseln bietet, von Sehenswürdigkeiten wie den
"Eas Fors Waterfalls" ganz zu schweigen. Kurz nach Dervaig
ging es dann wieder durch ein kleines Gebirge und wir gerieten in ein
Gewitter mit tollen Lichtverhältnissen, pechschwarzen Wolken und
grellen Blitzen. Dann begann es zu regnen und wir mussten unser Zelt in
Tobermory auf einer klitschnassen Wiese aufstellen.