Anreise
Wie jedes Jahr ließen wir uns auch diesmal etwas Zeit bei der Anreise
und machten vor der Überfahrt in Brügge (NL) Station. Hier blieb nach
der Übernachtung noch etwas Zeit, dieses sehenswerte Städtchen mit
seinem aus der Hansezeit erhalten gebliebenen Zentrum zu besichtigen.
Interessant sind dabei die Kontraste zwischen einsam und verträumt
daliegenden Grachten, dem quirligen Alten Markt am Rathaus mit seinen
vielen Restaurants, dem von Touristen geradezu überfüllten Burgviertel
und dem ungemütlich modern gestalteten neuen Markt, auf dem wir gerade
den Start einer Oldtimer-Parade miterlebten. Etwas schade ist, dass die
meisten Kirchen über die Mittagszeit geschlossen werden, aber wir
nutzten die Zeit zu einem Imbiss in einem der unzähligen gemütlichen
Straßencafes.
Am frühen Nachmittag ging es dann weiter nach Zeebrügge zum
Einschiffen auf die Fähre. Die Zufahrt ist etwas unübersichtlich, doch
nach einigen Irritationen standen wir in der richtigen Warteschlange,
gingen zum Check in und warteten wie üblich auf die verspätete Fähre.
Im Vergleich zur Fährlinie Rotterdam-Hull, die wir vor zehn Jahren
benutzten (siehe Urlaub 93),
war die Superfast IX kleiner, viel schlanker gebaut und zu unserer
angenehmen Überraschung waren die Gänge und Lounges sauberer. Probleme
gab es nur bei der Platzreservierung im a la Carte Restaurant - das
Angebot zur Reservierung sollte man schnell wahrnehmen, später sind
dann alle Plätze bis kurz vor Küchenschluss belegt. Besonders gefallen
hat uns der Spielesalon, wo wir nach der Besichtigung des Schiffes und
einem kleinen Imbiss den Abend vergnüglich beim Monopoly-Spiel
verbrachten.
Am nächsten Morgen dann kam Schottland in Sicht. Wer nicht zu spät
aufstand, konnte den eindrucksvollen Brass Rock besichtigen. Die Zeit
nach dem Frühstück bis zum Anlegen in Rosyth verbrachten wir
natürlich auf Deck. Langsam ging es den Firth of Forth hinauf; in der
Ferne war Edinburgh mit seinem Schloss zu sehen. Den absoluten
Höhepunkt bildete jedoch die abschließende Durchfahrt durch die alte
Railroad Brigde - ein beeindruckendes Bauwerk. Auch wenn die daneben
stehende moderne Straßenbrücke eine größere Spannweite besitzt und
wahrscheinlich effizienter in Bau und Unterhalt und auch sicherer sein
mag, den Eindruck von Größe, Standhaftigkeit und Erhabenheit
menschlicher Ingenieurskunst vermittelt vielmehr das ältere
Bauwerk