Am Sonntag gingen wir noch bei strahlendem Sonnenschein
an der Talsperre Malter baden und ließen anschließend unsere beiden Töchter
für drei Tage auf dem Campingplatz am Heidemühlteich zurück. Nachdem es die
ganze Nacht zum Montag und auch den ganzen Montag ununterbrochen extrem stark
geregnet hatte, holte ich die beiden schon am Montag Abend wieder ab. Sie waren
trocken und guten Mutes, aber sie hatten das Zelt den ganzen Tag nicht verlassen
können und so wir bauten das Zelt im Regen ab.
Zu diesem Zeitpunkt wurden schon die Zufahrten zum Erzgebirge gesperrt und wir
hörten im Radio, dass die nahegelegene Maltertalsperre überlief.
Nachdem es auch in der Nacht zum Dienstag fast pausenlos gegossen hatte, wunderte ich mich am Morgen des 13.08.2002 über den starken Verkehr auf unserer Straße. Der Blick aus dem Fenster zeigte folgendes:
V
Verkehr Altleuben ca. 7:00 Uhr |
Nachdem ich mein Auto auf dem höhergelegenen Parkplatz meines Arbeitgebers abgestellt und mich dort abgemeldet hatte, versuchten wir gemeinsam den Wasserstand im Keller niedrig zu halten und alles Wertvolle bzw. Verderbliche zu bergen. Zu diesem Zeitpunkt sah es auf der Straße schon so aus:
Kreuzung Altleuben / Lilienthalstr. / Hertzstr. ca. 13:00 Uhr |
Aber alles war vergeblich: Das Wasser wurde aus der Kanalisation in die Waschküchen und Niedergänge im Hof gedrückt. Im Keller gelang es zeitweilig durch eine Eimerkette aller Hausbewohner und eine Pumpe den Wasserstand zu halten, aber als dann aus Sicherheitsgründen der Strom abgeschaltet wurde konnten wir nur noch zusehen, wie der Keller vollief.
Kellereingang vollgelaufen
Ein Damm aus sandgefüllten
|
Es ist eigenartig einfach nur zusehen zu können. Und ohne Strom geht nichts mehr - keine Heizung, kein Warmwasser, kein Telefon, kein Internet, kein Fernsehen, kein Video. Aber das "Kino" draußen war spannender als jeder Krimi und plötzlich ist nichts so interessant wie die Wasserstandsmeldungen.
Am Rathaus Leuben kommen nur noch Radfahrer durch |
Übrigens hatten wir Glück - die Überschwemmung wurde nur durch das Wasser des Lockwitzbaches verursacht und am nächsten Morgen war die Straße wieder trocken. Was blieb war der Schlamm im Keller, etwas Sperrmüll und die Erinnerung an einen Tag ohne Strom - wie gesagt wir hatten Glück, denn während des anschließenden Elbehochwassers blieben wir verschont, im Gegensatz zu vielen Kollegen, Freunden und Bekannten die nicht so glimpflich davonkamen.
Unangenehm: der Ölfilm auf dem Wasser |
(c) 2002 J.Rost Dresden
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